Am 27. Mai 2019 gründete sich in Mömbris unter Führung von Arno Josef Dirker und Severin Simon der Verband zuckerfreier Destillateure. Diese möchten, dass im Rahmen der neuen EU-Spirituosenverordnung, Produkte, die gänzlich ohne Zucker hergestellt wurden, als "trocken" oder "dry" bezeichnet werden dürfen. Mit Inkrafttreten der neuen EU-Spirituosenverordnung im Mai 2021 wird z.B. bei Obstbränden eine maximale Zuckerzugabe von 18 Gramm auf 1 Liter fertiges Endprodukt erlaubt. Bisher waren es in Deutschland 10 g. Dem sensorisch weniger geschulten Edelbrandgenießer dürfte dies nicht unbedingt auffallen, außer das die gesüßten Produkte generell "angenehmer" zu trinken sind. Allerdings lassen sich mit Süßung auch ein paar Qualitätsdefizite cachieren.
Bisher ist es in der Spirituosenverordnung nicht erlaubt, einen Zusatz "zuckerfrei" auf sein Produkt zu schreiben. Aber der Verbraucher sollte doch schließlich wissen, ob er etwas konsumiert, dem Zucker beigegeben wurde oder nicht! Dies treibt nun die aktuell 21 Mitglieder des Verbandes zuckerfreier Destillateure an. Ob einem ein gesüßtes Produkt besser schmeckt als ein ungesüßtes muss jedem Konsumenten selbst überlassen werden. Aber bei zuküntig erhöhten Werten sollte der Konsument auch erkennen können, wenn ein Produkt gänzlich ohne Süßung hersgestellt wurde!